Vorsorgeuntersuchung, PSA für mein Alter und körperlichen Zustand mit 3.6 "viel zu hoch", auch PSAf ungünstig, ich soll nach 6 Monaten wieder kommen.

Es ändert sich nicht viel, PSA 3.85, PCA3 wird bestimmt (Kosten ca. 120 EUR), Ergebnis 120, Biopsie wird vereinbart.

Biopsie nicht schlimm, Lokalnarkose völlig ausreichend, ca. 20 Stanzen, fühlt sich jedesmal an wie Berührung eines elektrischen Weidezauns. Wer mal Kampfsport gemacht hat: nicht schlimmer als Sparring mit unangenehmem Gegner. Ergebins 2 Stanzen CK(34ß12): negativ, p 63: negativ, 2 Stanzen dito positiv. ...mäßig differenzierten Ardenokarzinoms der Porstata... Psychologisch die höchste Belastung die ich je hatte obwohl gute Heilungschancen.

Testament und Patientenverfügung gemacht, OP nerverhaltend beiderseits, 2 Wochen Kkhs, dann ambulate(!) Reha. Jeden Tag mehrere Stunden: Vorträge zu medizinischem Basiswissen und PCa, Kochen, Physio, Schwimmen, Laufen, Aufenthalt nachts in der eigenen Whg. Ich würde mich wenn möglich immer für ambulant enscheiden: kein unnötiger Aufenthalt in "kranker Umgebung", mehr Normalität. Autofahrten zur Reha 14 Tage nach der OP kein Problem, längere Strecken auf dem Fahrrad lieber noch nicht.

PSA ist unter die Nachweisgrenze 0.04 gefallen und bleibt da, bis... Lebensqualität weder besser noch schlechter als vor der OP: Funktionelle Freundschaften werden unwichtiger, emotionale Freundschaften wichtiger.

Fehlmessung! PSA 0.5, für mich bricht eine Welt zusammen. Der Urologe äußert gleich seine Zweifel, es passt nicht ins Bild. Aber: Letzte Messung war vor 7 Monaten, < 0.04. Mein naturwissenschaftlicher Background ist wohl das erste mal in meinem Leben ein echtes Handicap: Mir wird schnell klar, dass die Verdopplungsrate unwahrscheinlich aber nicht unmöglich ist. Und wenn sie stimmt, ist sie enorm hoch. Der Urologe nimmt Blut für die Kontrollmessung ab, muss aber zum Kongress, nächster Termin in 10 Tagen! "Wenn, dann will ich das mit Ihnen besprechen". Der Hausarzt ist auch gegen Kontrollmessung "anderes Labor => Abweichung => noch mehr Verunsicherung".
Die Selbsthilfegruppe bietet Hilfestellung, ich stelle meinen Bericht hier ein, um bei ähnlichen Problemen vielleicht auch etwas zu helfen. Der PSA-Wert ist nach der radikalen Prostatektomie sehr signifikant, aber "ein einzelner Wert ist nicht an die Wand genagelt" (Zitat von einem erfahrenen Intensivmediziner). Ich habe vor, mir die Werte zukünftig direkt im Labor zu holen, auch wenn sie dann nicht mehr automatisch in die Praxis-EDV meines Arztes übernommen werden.

Messung nicht bestätigt. Neues Labor, Wert ist jetzt nicht mehr < 0.04 sondern 0.00, Genauigkeit bis in die letzte geltende Ziffer, wenn ich es richtig verstanden habe.

1800h Blutabnahme für PSA direkt im Labor - nächsten Tag 1200h Ergebnis unter 0.03