Überblick
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Hallo, im April 2018 wurde bei mir ein aggressiver Prostatakrebs gefunden, der anschließend mit noch kurativer Zielsetzung mit Prostataentfernung (RPE) und adjuvanter Bestrahlung + Hormonblockade (IMRT+HB) behandelt wurde.

Da jedoch nach aktuellem Stand der Medizin eine Heilung vorerst nicht möglich war, wurde ich von Januar 2019 bis Januar 2021 weiter palliativ mit Hormonentzug (ADT) behandelt. Zusätzlich genieße ich seit Sommer 2019 psychoonkologische Therapie, wodurch ich lerne, mit dem Krebs besser klarzukommen.

Seit dem Juli 2021 werde ich jetzt als nicht metastasierter kastrationsresistenter Patient (nmCRPC) mit Darolutamid als Monotherapie behandelt.

Ich hoffe für die Zukunft natürlich weiter auf eine kurative Immuntherapie...

Hallo,
ich lebe noch und es geht mir einigermaßen.
Meine Erlebnisse seit dem Beginn meiner Krebserkrankung habe ich gelöscht, weil das einfach zu viel geworden war. So ist es jetzt doch besser, denke ich.
Sämtliche Beschwerden, die ich zur Zeit habe, kommen nicht vom Krebs, sondern von der Therapie "Hormonentzug", die einfach nur furchtbar ist. Das wären u.a.:
Geistige Schwäche, körperliche Schwäche, depressive Verstimmungen, Hautirritationen, schmerzhafte Gelenk- und Sehnenprobleme, Hitzewallungen...
Ich habe das Pech, das ich auf diesen Hormonentzug total empfindlich reagiere und leiden muß. Von vielen anderen habe ich gelesen, dass sie vom Hormonentzug nur sehr wenig bis so gut wie gar nichts merken.
Im Januar habe ich vorerst meine letzte Dreimonatsspritze bekommen. Ich wollte erst mal keine neue mehr, weil mein Körper und Geist mal etwas Erholung brauchen.
In drei Wochen werde ich mich mal in der Uniklinik Münster vorstellen. Vielleicht haben die noch einen Vorschlag, was man noch so Sinnvolles bei mir machen könnte...
Viele Grüße und bleibt covid19-frei!

Ich war gestern in der Uniklinik Münster (UKM) und war begeistert. Die Hinfahrt mit meiner Frau war super. Wir haben in dem großen Krankenhaus gleich alles gefunden. Alles war bestens durchorganisiert. Die Srechstunde mit der uroonkologischen Oberärztin war super.
Ergebnis: Wir warten jetzt, bis PSA über 2 ng/ml steigt und dann bekomme ich Nubeqa (Wirkstoff Darolutamid) verordnet. Entgegen der Leitlinie ohne ADT.
Metastasen sind bei mir mittels CT und Skelettszintigraphie bis jetzt noch nicht gefunden worden, was eine Bedingung für die Verordnung von Nubeqa ist. Also wäre ein PSMA PET/CT, welches evtl. irgendwelche Minimetastasen entdecken könnte, zum jetzigen Zeitpunkt kontraproduktiv, weil dann evtl. Metastasen dokumentiert wären und dann nach den Zulassungsregeln Nubeqa schon wieder nicht verordnet werden dürfte.
Nubeqa soll außerdem die Lebensqualität nicht so stark verschlechtern wie die anderen Antiandrogen-Medikamente und kann sogar 3 - 4 Jahre wirken. Von mir aus auch gerne länger.
PSA und Testo (gestern <0,03 ng/ml) sollen jetzt monatlich kontrolliert werden.

Besuch beim Uro. Ihm gefällt der Therapievorschlag der Uniklinik Münster nicht so gut.
PSA ist jetzt aber schon auf 2 ng/ml gestiegen (Testo auf 0,17 ng/ml). Ich möchte aber die Therapie der Uniklinik gerne ausprobieren und werde mir deshalb Nubeqa von der Uniklinik verschreiben lassen, was sie mir auch sowieso schon angeboten hatten.

Ab heute nehme ich nun Nubeqa als Monotherapie. In 3 Wochen dann Kontrolle in der Uniklinik Münster. Ich hoffe, diese Therapie funktioniert gut.

Endlich ist PSA mal wieder gefallen! Nach 3 Wochen Nubeqa sieht das schon ganz gut aus.
Diesmal war der Professor der Uroonkologie in der Sprechstunde am 20.07., der mir, wie die Oberärztin auch, sehr sympathisch ist.
Außerdem fühle ich mich in den letzten Wochen schon recht gut. Als Nebenwirkung verspüre ich hauptsächlich die auch schon vorher unter ADT aufgetretenen Hitzewallungen/Schwitzattacken. Ich habe aber den Eindruck, dass sie weniger werden. Kann aber auch Einbildung sein.
In 8 Wochen ist wieder nächster Kontrolltermin in der Uniklinik.

Am 09.09. war ich zur Kontrolle wieder bei der UKM. Alles soweit super, kaum Nebenwirkungen von Nubeqa. Ich fühle mich recht fit. In 3 Monaten soll ich wiederkommen.
Tage später dann kam der Arztbrief: PSA ist auf 2,96 gestiegen Bilirubin und andere Blutwerte außerhalb der Toleranz. Ich war aber schon vorgewarnt, weil die Oberärztin freundlicherweise vorher angerufen hatte. Sie meinte, dass ich mir keine Sorgen machen soll, nur Bilirubin und PSA sollten in den nächsten Wochen noch mal kontrolliert werden.
Ich glaube, ich habe diese frustigen Infos inzwischen verarbeitet und lasse es mir weiterhin gut gehen...

Vor ein paar Wochen suchte ich wegen akuter Schultergelenksprobleme, die mich schon mehr oder weniger seit 20 Jahren verfolgen, eine größere Orthopädie-Praxis auf. Nach Untersuchung und Begutachtung einer vorher vom Hausarzt verordneten MRT-Aufnahme wurde mir Physiotherapie verordnet. Diagnose: Impingement-Syndrom.
Im MRT-Bericht des Radiologen war vermerkt, dass ich unter Prostatakrebs leide und mit Hormonentzug und Hormonblockade behandelt werde. Das fiel dem Orthopäden auf und er fragte mich, wann zuletzt meine Knochendichte geprüft wurde. Meine Antwort: "Gar nicht." Ok, ich wollte das immer prüfen lassen und hab es dann einfach vergessen.
Er gab mir einen Termin und letzte Woche wurde gemessen, Lendenwirbel und Femur und auch Blut abgenommen.
Heute in der Sprechstunde habe ich das Ergebnis erfahren: Osteoporose bei den Lendenwirbeln L1 bis L3 und Osteopenie, was die Vorstufe von Osteoporose ist, bei den Hüftknochen (Femur). Lendenwirbel L4 wäre OK, liegt aber schief in der Wirbelsäule, auch weil sich darunter bei L5 ein Gleitwirbel befindet, der als Spätfolge eines Verkehrsunfalls vor über 30 Jahren entstanden ist.
Vitamin D3-Spiegel ist nur bei 24 ng/ml (Norm 30 - 100), obwohl ich immer viel Sonnenlicht genieße. Ein Glück, dass ich an so einen aufmerksamen Arzt geraten bin.
Ich soll jetzt vorerst D3 20000I.E. jeweils wöchentlich einnehmen und der Arzt will sich mit seinen Fachkollegen (anerkannte Osteologen) beraten, welche weitere Therapie zur Behandlung meiner "morschen" Knochen, passend zu meiner Krebsbehandlung, für mich optimal wäre. Dass ich seit meiner Kindheit wegen meines Asthmas regelmäßig Kortisonpräparate zu mir nehmen muss, soll für meine Knochen auch nicht so gut sein.
Erst hauten mich diese Informationen um, aber der Arzt konnte mich schnell beruhigen und jetzt bin ich sehr dankbar, dass ich an solch einen aufmerksamen Arzt geraten bin. Jedenfalls verließ ich die Praxis frohgemut und fühle mich dort bestens betreut.

Gestern habe ich das Ergebnis der "Orthopädenkonferenz" erfahren:
Hurra, ich brauche keine weitere Therapie und soll erst wieder in einem Jahr zur Osteoporoseüberwachung vorstellig werden. Bis dahin soll ich weiterhin das hochdosierte Vitamin D3 nehmen und weiterhin viel Sport mit dem Schwerpunkt Kraftsport treiben. Ich freue mich sehr darüber.

Zwischenkontrolle: PSA 2,78 ng/ml, Bilirubin wieder gut. Es gibt mir ein gutes Gefühl, wenn Blutwerte sich auch mal verbessern.