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letzter PSA vom |
Erfahrungsberichte |
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| 27.07.2017 |
1'000.00 |
27.07.17 |
Seit ca. Mitte 2016 gesundheitliche Veränderungen z. B: rasche Ermüdbarkeit ohne ersichtlichen Grund, gelegentliche Verwirrung.
- Hausarzt: Mikrohämaturie und beeinträchtigte Lungenfunktion
- Urologe: fortgeschrittener Prostatakrebs
- Radiologie, Nuklearmedizin: Metastase im Beckenknochen, zahlreiche suspekte Lymphknoten, beide Lungenflügel mit multiplen Herden in allen Segmenten, vereinzelt auch pleuraständig.
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| 04.08.2017 |
1'000.00 |
27.07.17 |
Ergebnisse:
- PSA - Wert über 1000 (Meßbereichsgrenze Labor), Gleason-Score 7 (3 + 4), Metastasen M1c.
Ein für mich sehr überraschender Befund da bisher keine Schmerzen und trotz vergrösserter Prostata nachts meistens durchgeschlafen ohne Toilettenbesuch.
Den PSA-Wert musste ich erst mal verarbeiten, die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen mit denen meine zahlreichen Metastasen dokumentiert wurden, haben mich kaum erschüttert, der hohe PSA-Wert hat ja darauf hingewiesen.
Zwischenzeitlich hatte ich mich über die "Blauen Ratgeber" (übersichtlich und verständlich geschrieben) und weitere Fachliteratur mit meiner Krankheit vertraut gemacht und begriffen dass es in meinem Stadium zwar keine Heilung gibt aber auch gesehen dass nächste Woche nicht Schluss ist und mir noch ein paar oder auch mehr Jahre verbleiben.
Ende August 2017:
Beginn einer Hormonentzugstherapie mit Leuprorelinspritze. Vorher zeitlich begrenzt Bicalutamid um das "flare up" zu unterbinden
Nebenwirkungen (Schwitzen, Stimmungsschwankungen) halten sich in Grenzen. Bin allerdings oft müde, ob vom Leuprorelin oder der Grundkrankheit ist unklar.
Im Herbst kommt mir der Verdacht dass der Hormonentzug nicht so richtig funktioniert. Der Testosteronwert ist zu hoch. Wechsel auf Pamorelin hat geholfen.
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| 01.12.2017 |
67.00 |
01.12.17 |
Anfang Dezember 2017
PSA-Wert bei ca. 67 (ist viel zu hoch aber bei einem Erstwert von über 1000 eine grosse Erleichterung)
Beginn einer Chemotherapie mit Docetaxel (6 Gaben alle 3 Wochen).
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| 14.02.2018 |
0.53 |
14.02.18 |
Mitte Februar 2018
PSA-Wert bei 0,5 (!!)
Chemo bisher dank Begleitmedikamenten ganz gut verlaufen, Haarausfall stört mich nicht, eher die Stimmungsschwankungen und zeitweise starke Müdigkeit, da hilft nur aufraffen und Bewegung im Freien. Geschmacksveränderungen beim Essen habe ich jeweils für drei bis vier Tage. Mein Gewicht hat sich leider nur wenig nach unten verändert. |
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| 01.04.2018 |
0.53 |
14.02.18 |
Anfang April 2018
Chemozyklus 4 - 6 waren anstrengender, mehr Nebenwirkungen als bei 1 mit 3.
Fühle mich im Lauf der Chemo um Jahrzehnte gealtert, das Gehen fällt mir schwer und auch das Lesen und Denken.
Aktuell macht sich nach Abschluss der Chemo trotz gekühlter Handschuhe ein Taubheitsgefühl in einem Fuss und zeitweilig in den Fingerspitzen bemerkbar.
Der Hb-Wert veränderte sich im Rahmen der Chemo von 15.2 g/dl vor Chemobeginn auf 12.1 g/dl nach Chemoende.
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| 05.05.2018 |
0.25 |
05.05.18 |
Anfang Mai 2018
Die Nachwirkungen der Chemo sind deutlich weniger geworden außer den kaputten Venen.
Die Nachuntersuchungen (CT und Knochen-Szintigramm) zeigten keine neuen Metastasen und auch aus der Lunge sind sie zur Zeit verschwunden.
-Taubheitsgefühl Füsse/Finger verschwunden, aber zeitweise Gelenkbeschwerden
- Mitte Juni 2018
Venen am nicht für die Chemoinfusion benutzten Arm haben sich teilweise erholt
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| 15.08.2018 |
0.25 |
05.05.18 |
Im Juli verstärkt Gelenk- und Rückenschmerzen, die mit Ende der Hitzewelle wieder schlagartig verschwanden. In dieser Zeit auch teilweise starke Hitzewallungen. |
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| 30.08.2018 |
0.27 |
30.08.18 |
PSA und Testosteron im grünen Bereich. |
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| 30.09.2018 |
0.27 |
30.08.18 |
Knochendichtemessung ergab trotz familiärer Vorbelastung sehr gute Werte. |
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| 06.12.2018 |
0.20 |
02.12.18 |
Gelenkbeschwerden und Müdigkeit halten sich in Grenzen. PSA-Wert gefallen.
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| 21.02.2019 |
0.19 |
19.02.19 |
PSA-Wert weiter leicht gefallen; Prostata auf 20 ml verkleinert, weich, bei Tastbefund und TRUS keine Auffälligkeiten;
Gelenkbeschwerden seit Dezember nicht mehr aktuell; |
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| 28.02.2019 |
0.19 |
19.02.19 |
CT Thorax und Abdomen: keine path. vergrößerten Lymphknoten nachweisbar; kein Nachweis neu aufgetretener suspekter intrapulmonaler Herde; keine suspekten intraabdominalen Raumforderungen. Unveränderte Sklerotisierungsherde im OS ileum.
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| 05.04.2019 |
0.19 |
19.02.19 |
Ca. ein Jahr nach Abschluß meiner Chemo mit Docetaxel und laufendem Hormonentzug geht es mir gut. Die Nebenwirkungen des Hormonentzuges halten sich seit einigen Monaten sehr zurück.
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| 15.05.2019 |
0.15 |
15.05.19 |
PSA-Wert ist immer noch im Fallen; kaum Nebenwirkungen Hormonentzug. |
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| 14.08.2019 |
0.07 |
14.08.19 |
Durch Hormonentzug und frühe Chemo mit Docetaxel ist im Laufe von 2 Jahren mein PSA-Wert von über 1000 ng/ml unter die Untere Nachweisgrenze des Labors von 0,07 ng/ml gefallen.
Aufgrund der bisher überwiegend guten Verträglichkeit des Hormonentzuges habe ich den Gedanken an Intermittieren zurückgestellt und möchte erst mal sehen ob sich der tiefe PSA-Wert bei der nächsten Messung bestätigt. |
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| 20.09.2019 |
0.07 |
14.08.19 |
Nebenwirkungen des Hormonentzuges nehmen nach gut zwei Jahren Hormonentzug leider zu. |
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| 25.10.2019 |
0.07 |
24.10.19 |
PSA-Wert weiterhin unter Nachweisgrenze Labor.
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| 02.12.2019 |
0.07 |
24.10.19 |
Bei Bildgebung sind die bekannten Sklerotisierungsherde im OS ileum nicht mehr erkennbar, damit aktuell keine Metastasen oder verdächtige Bereiche mehr.
Nach langem Abwägen und trotz meiner Erstdiagnose Entscheidung für eine gut überwachte ADT-Pause (Intermittieren) ab Anfang Dezember 2019.
Mein Urologe sieht meine Entscheidung kritisch, aber nicht ablehnend.
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| 25.12.2019 |
0.07 |
24.10.19 |
In letzter Zeit treten bei mir verstärkt Gelenkbeschwerden, fast bei allen Fingern auf. Morgens beim Aufstehen sind meine Finger meist steif, das dauert ca. 1 Stunde bis zur gewohnten Beweglichkeit. Schmerzen zeitweilig vorhanden, zeitweise keine.
Gelenkbeschwerden hatte ich ca. ein Jahr nach Beginn des Hormonentzuges, in fast allen Gelenken (Knie, Arm, Finger, Fuß) . Das gab sich aber im Laufe der Zeit (vielleicht durch Kurkuma als NEM ) wieder.
Bis zum nächsten Arzttermin versuche ich durch Ernährungsumstellung eine Verbesserung herbeizuführen.
Mit dem Hormonentzug habe ich ausgesetzt, aber die ADT - Nebenwirkungen nehmen so schnell auch nicht ab.
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| 22.01.2020 |
0.07 |
16.01.20 |
Die Gelenkbeschwerden haben an Heftigkeit abgenommen, vielleicht durch Ernährungsumstellung, Kurzzeitfasten und Fingergymnastik oder durch das vorübergehende Aussetzen des Hormonentzuges.
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| 04.02.2020 |
0.07 |
16.01.20 |
Februar 2020 - zwei Monate nach Aussetzen des Hormonentzugs.
Aufgrund meiner Erstdiagnose (extremer PSA-Wert und multiple Metastasen) wurde mir von Ärzten und Mitbetroffenen vom Intermittieren dringend abgeraten.
Meine Therapien (ADT und frühe Chemo) haben die Metastasen erstmal verschwinden lassen und der PSA-Wert ist seit einem halben Jahr auf sehr niedrigem Niveau. Neben der starken Zunahme der Nebenwirkungen in letzter Zeit, war ein weiterer Grund für die Entscheidung zum Intermittieren die Zeit bis zur Kastrationsresistenz zu verlängern. Ich habe schon immer gerne experimentiert.
Ich weiß dass ich mich auf dünnem Eis bewege. Es ist durchaus möglich dass das Intermittieren einige Monate an Lebenszeit kostet, aber ich versuche diesen Weg zu gehen, vorrangig um wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen.
Mit dem Intermittieren habe ich Anfang Dezember 2019 begonnen (letzte Pamorelin-Spritze Anfang September 2019).
Hintergrund war, dass nach ca. 2,5 Jahren ADT, die ich die ersten 2 Jahre meist ganz gut vertragen habe, so ab Spätsommer 2019 die Nebenwirkungen stärker wurden (Grundlose Aggressivität im Wechsel mit Depression, zunehmend Antriebslosigkeit verbunden mit häufigem Einschlafen im Sitzen und auch eine Zunahme kognitiver Defizite, ich konnte keine längeren Texte mehr lesen, usw…...)
Nach 2 Monaten Aussetzen des Hormonentzuges sind leichte Verbesserungen meines Zustands zu beobachten: Stimmungsschwankungen sind selten geworden, ich kann wieder umfangreiche Texte lesen und verstehen oder auch einem längerem Fernsehbeitrag folgen. Auch meine körperliche Kondition hat sich verbessert.
Probleme gibt es noch mit gelegentlichen Hitzewallungen, die waren bei mir, trotz eines NEM aus Cimicifugawurzel mit Johanniskraut vor allem nach Rotwein heftig und sind es leider immer noch.
Libido und Potenz sind noch nicht zurückgekehrt, werde beim nächsten PSA-Termin Testosteron mit messen lassen.
PSA-Wert wird jetzt alle 2 Monate gemessen und mein Urologe hat einen PSA - Wert von 3 ng/ml vorgeschlagen bei dem das Intermittieren bei mir abzubrechen wäre. Ich bin vorsichtiger und denke an 1 ng/ml. Mal sehen wie sich der PSA-Wert entwickelt.
Für meine Entscheidung habe ich mir viel Zeit zum Abwägen genommen, der starke Wunsch nach mehr Lebensqualität war entscheidend.
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| 11.03.2020 |
0.07 |
11.03.20 |
PSA immer noch unter Nachweisgrenze Labor. Testosteronwert zeigt bisher keine Erholung, allerdings sind jetzt trotz des niedrigen Wertes die Hitzewallungen endgültig verschwunden.
Meine Stimmung ist ausgeglichen, körperlich und geistig fühle ich mich trotz des niedrigen Testosteronspiegels fit.
2017/2018 keine Gewichtszunahme durch ADT. 2019 hatte ich wohl bedingt durch die verstärkt auftretenden Nebenwirkungen des Hormonentzug ca. 7 kg zugelegt, seit Beginn des Intermittierens Anfang Dez. 19 habe ich mit viel Mühe ca. 3 kg abgenommen. |
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| 08.05.2020 |
0.39 |
06.05.20 |
Schneller als erwartet steigt der PSA-Wert wieder an. Da die von mir gewählte Obergrenze für den Wiederbeginn mit der ADT bei 1,0 ng/ml liegt, werde ich mir wohl bald die nächste Spritze verabreichen lassen. Nebenwirkungen von ADT sind allmählich in den ersten drei Monaten seit Ende ADT verschwunden.
Ab März ging es mir überwiegend gut, Potenz und Libido ab April wieder vorhanden. |
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| 20.05.2020 |
0.39 |
06.05.20 |
Der rasante PSA-Anstieg hat mich bewogen die Behandlung mit Pamorelin wieder aufzunehmen. |
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| 09.07.2020 |
0.07 |
08.07.20 |
Nach kurzer Zeit ist der PSA-Wert wieder unter der Nachweisgrenze Labor. Testosteron mit 0,04 ng/ml ebenfalls kräftig gefallen.
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| 16.08.2020 |
0.07 |
08.07.20 |
Nach drei Monaten erneutem Hormonentzug mit Pamorelin haben sich trotz des niedrigen Testosteronwertes außer Hitzewallungen bisher keine der mir bekannten Nebenwirkungen gezeigt.
Ein Wechsel zu einem Mono-Präparat aus Cimicifugawurzel (ohne Johanniskraut) hilft bei mir ebenfalls gut gegen Hitzewallungen.
Johanniskraut habe ich weggelassen, da ein starker CYP3A4-Induktor.
Außerdem wird bei längerer Johanniskrautmedikation bei hellhäutigen Personen vor zu viel Sonnenlicht gewarnt.
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| 07.10.2020 |
0.07 |
05.10.20 |
Knochendichtemessung ohne Verschlechterung seit letzter Messung 2018.
Mit den langsam wieder aufkommenden Nebenwirkungen des ,Hormonentzuges habe ich im Lauf der Jahre gelernt umzugehen.
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| 25.01.2021 |
0.07 |
21.01.21 |
PSA weiterhin unter Nachweisgrenze Labor (<0.07 ng/ml).
NSE im Referenzbereich. |
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| 20.07.2021 |
0.07 |
07.07.21 |
Kaum Nebenwirkungen ADT, außer Gewichtszunahme.
Verschiedene Werte (u.a. NSE, PSA) bei Besuch in anderem Labor bestätigt. |
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| 27.09.2021 |
0.02 |
23.09.21 |
PSA-Wert nach Laborwechsel |
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| 01.11.2021 |
0.02 |
23.09.21 |
Nach CT des Thoraxbereichs (Lunge) keine Veränderungen gegenüber 2020. Abdomen ebenso.
Nach Chemo mit Docetaxel kann in einigen Fällen ein Rezidiv durch bildgebende Verfahren schneller erkannt werden, als mit dem PSA-Wert allein. Es besteht die Möglichkeit einer klinischen Progression ohne bestätigte PSA-Progression, z. B.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32807727/
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Meine Venen sind nach der Chemo teilweise geschädigt, Blutabnahmen manchmal ein Geduldspiel.
Das Legen eines Anschlusses für die Injektion des Kontrastmittels für das CT war 2020 für alle Beteiligten eine Tortur (8 Versuche).
Beim letzten CT 2021 klappte der Anschluss völlig überraschend beim ersten Versuch!
Blutabnahme bei meinem Urologen kein großes Problem. Bei Urlaubsvertretungen 5 - 7 Versuche um an mein Blut zu kommen.
Liegt wohl nicht nur an meinen Venen sondern auch an der Erfahrung beim Setzen der Nadel.
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